When Johann Hermann Schein became Kantor at the church of Saint Thomas in Leipzig in 1616, he had, on the one hand, to satisfy the liturgical demands of his Lutheran parish and, on the other, compose music that was truly contemporary, sensible to the new style coming out of Italy. Schein exploited the new possibilities brought by the basso continuo, demonstrated his mastery of musical rhetoric and wrote extremely ambitious music of great expressive force.
Scheins 1623 in Leipzig gedruckte Sammlung Israelsbrünnlein ist eine kompositorische Gipfelleistung, nicht nur innerhalb des Schaffens des seit 1616 in Leipzig als Thomaskantor wirkenden Komponisten, sondern darüber hinaus auch der deutschen Musik der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Unter den 26 "auf Italian-Madrigalische Manir" geschriebenen Motetten finden sich 23 auf alttestamentarische Texte (Psalmen, die Mose-Bücher, das Hohelied und andere Bücher des Alten Testaments) komponierte, was der Sammlung den Namen gab. Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor legen hier eine Referenzeinspielung der kompletten Sammlung vor.