Allein Unter Mnnern

Die Chansons von Mai Horlemann erzählen vom großen Abenteuer Alltag, von geheimsten Wünschen, von Sehnsüchten, und von Träumen, die man längst begraben hat. Endlich allein? Ist das ein Alptraum oder das große Los? Humorvoll und zugleich entlarvend berichten die Lieder davon, wie wir uns immer neu erfinden wollen, immer auf der Suche nach dem wahren Selbst, dem rostfreien Glück.

Herbert Knebels Affentheater – in Nordrhein-Westfalen längst gehandelt als unumstößliche Institution, gleich nach Taubenzüchterverein und Trinkhalle – hat die Premiere seines achten Programms Unter Strom auf einer gleichnamigen CD veröffentlicht und führt damit das Vermächtnis von Tegtmaier und Ko. bis in unsere heutige Zeit fort.

Ähnlich wie bei Jürgen von Manger ist es auch hier der ewige Frührentner am Jägerzaun, den uns Herbert Knebel bei seinem Kampf gegen Herzrhythmusstörungen, Übergewicht und die heutige Jugend näherzubringen versucht. Knebels präsentiert Geschichten in denen er sich über "Rauchmelder" im Krankenzimmer empört, in Wahrheit seine Mitpatienten, die ihn verpetzen, weil er sichs bei einer Zigarre 'richtich gemütlich' machen will, oder er schwadroniert über die "Tätowationen" der Mitglieder vom 'Mopedclub Hellen Angels', die gegenüber in die Siedlung einziehen. Hier wird deutlich, dass selbst das graueste Leben bunte Seiten hat, vorausgesetzt man betrachtet es durch das klobige Kassengestell der vier sympathischen Herren von Herbert Knebels Affentheater.

1988 gründete sich das Quartett, bestehend aus den vier Essener Originalen Ozzy Ostermann, Ernst Pichel, Dem Trainer und Herbert Knebel selbst. Bald avancierten sie zur Kulttruppe und erspielten sich wachsende Popularität im Ruhrgebiet und schließlich Auftritte unter anderen in der Harald Schmidt Show und Wetten dass?. Obwohl allein schon die aussagekräftigen Fotografien der vier Herren im Booklet erahnen lassen, wie amüsant ein Live-Auftritt von Herbert Knebels Affentheater sein muss, sorgt die CD für sich genommen für unbändige Heiterkeit in den eigenen vier Wänden und zeigt den Ruhrpott von seiner liebenswertesten Seite. –Andreas Schultz