Optimismus

Was ist hier eigentlich los? Dieser Frage stellt sich Herbert Grönemeyer auf seinem neuesten Album. Und das vielleicht so deutlich wie noch nie. Das ist los steht voll und ganz im Zeichen einer Bestandsaufnahme und den Schlüssen, die man daraus ziehen kann. Der schnörkellose Lyriker macht keinen Hehl daraus, wie dramatisch die Lage aktuell ist. Doch gleichzeitig lässt er sich die Hoffnung nicht nehmen und hält sie stattdessen wie eine Fackel gegen all die Krisen und sorgt damit dafür, dass das Hoffnungsfeuer weiter brennt und größer wird. Denn: Zusammenhalt ist das erste Gebot im Grönemeyer’schen Universum.

Marina Isabel Wieluch entwickelt auf Basis der Construal Level Theory einen Erklärungsansatz zur Wirkung verschiedener Formen von Botschaften im Sozialmarketing. Anekdotische Botschaften stellen typischerweise ein Einzelschicksal dar, statistische Botschaften dagegen Fakten. Als Bedingungen der Überzeugungswirkung werden dabei die psychologische Distanz, die Wirkung einer positiven oder negativen Formulierung sowie der Optimismus von Zielpersonen berücksichtigt. Der entwickelte Erklärungsansatz hilft Praktikern in Abhängigkeit des Botschaftskontexts und spezifischer Botschaftsinhalte, den jeweils effektiveren Botschaftstyp auszuwählen.

Zum Inhalt des Albums Auszüge aus einem Gespräch mit den Künstlern: "Was wollen Sie beide dem Publikum als Herzensbotschaft mit dieser Aufnahme mitgeben? Sarah Brady: Wir möchten zu einer lebensnahen Reise quer durch alle Aspekte der Liebe einladen. Frauenliebe und -leben endet mit dem Tod des geliebten Mannes, und es ist uns sehr wichtig, hier einen neuen Optimismus in den Raum zu stellen: Einen Optimismus, der zeigt, dass die geliebten Menschen auch nach dem Tod immer in unseren Herzen und in unseren Leben bleiben, auch wenn sie physisch nicht mehr unter uns sind.